Im Gedenken an den verstorbenen P. Max Sturm 27.11.1936 - 03.01.2025
Geboren wurde Max Sturm am 27.11.1936 in Furth bei Bogen (Niederbayern). Seinen Eltern, Max und Karolina Sturm, wurde nach Max noch eine Tochter geboren, Anna-Karolina Sturm, die später als Schwester Raymunda bei den Missionsdominikanerinnen eintrat und eine lebenslange Begleiterin von Max geblieben ist. Da der Vater 1944 im Krieg gefallen war, musste die Mutter ihre beiden Kinder allein großziehen. Nach dem Besuch der Volksschule in Oberalteich kam Max 1951 als sogenannter Mariensohn zunächst nach Benediktbeuern, wo er das Gymnasiums besuchte und auf das geistliche Leben vorbereitet wurde. Anschließend besuchte er von 1954 bis 1956 das Gymnasium Marianum der Salesianer in Buxheim und trat 1956 in das Noviziat der Salesianer Don Boscos in Ensdorf ein. Nach der ersten Profess am 15. August 1957 absolvierte er die gymnasiale Oberstufe in Benediktbeuern, wo er 1960 mit dem Abitur abschloss. Nach einer pädagogischen Assistenzzeit von zwei Jahren im Salesianum in München studierte er Theologie an der ordenseigenen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern und bekam in den ersten beiden Jahren seines Studiums auch Einblicke in die Fächer Philosophie, Pädagogik und Psychologie.
Die Ewige Profess legte Max Sturm am 15. August 1963 in Ensdorf ab. Nach seiner Priesterweihe am 29. Juni 1967 in Benediktbeuern begann sein jahrzehntelanges erzieherisches Wirken als Salesianerpriester in Waldwinkel. Dort hat er sich zunächst als Erzieher und Gruppenleiter und später über 35 Jahre lang als Erziehungsleiter und Internatsleiter mit großem persönlichem Engagement für die jungen Menschen eingesetzt, insbesondere die behinderten jungen Menschen, die in Aschau eine berufliche Qualifikation erwarben. Schon in jungen Jahren war er juristisch interessiert und hatte ein starkes Gerechtigkeitsempfinden. Auf diese Weise konnte er zahlreiche junge Menschen im Rahmen der Jugendgerichtshilfe unterstützen, wenn sie mit dem Gesetz in Konflikt gerieten und sich vor einem Jugendgericht verantworten mussten, und mit dazu beitragen, dass ihnen geholfen wurde, neue Perspektiven in ihrem Leben zu entwickeln. Im Sinne der ganzheitlichen Pädagogik Don Boscos hat P. Sturm parallel dazu die jungen Menschen
im Fach Religion unterrichtet und war darüber hinaus über 40 Jahre als leidenschaftlicher Seelsorger in der Pfarrei Ebing tätig. Mit viel Freude versah er auch über viele Jahre bis ins hohe Alter den Dienst des Seelsorgers in der Behinderteneinrichtung Schloss Malseneck bei Kraiburg.
Zeugen, die das hingebungsvolle Engagement von P. Max Sturm belegen, sind die vielen Personen, die in den letzten Jahren immer wieder zu Besuch nach Waldwinkel gekommen sind. Sowohl ehemalige Jugendliche als auch ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Menschen, die er seelsorglich begleitete, haben aus Dankbarkeit immer wieder den Kontakt zu ihm gesucht. Im Jahr 2014 wurde P. Sturm von seiner Arbeit im Berufsbildungswerk Waldwinkel entpflichtet, war aber auch weiterhin viele Jahre ein gefragter Seelsorger. In den letzten Jahren hat er, solange es ihm die Gesundheit erlaubte, auch viele Menschen in Form der Telefonseelsorge unterstützt und begleitet.
Man kann sagen, dass P. Sturm als langjähriger Erzieher in der Einrichtung und als Seelsorger in der Ortskirche über 50 Jahre zu den tragenden Säulen der salesianischen Niederlassung in Waldwinkel zählte.
Seit Sommer 2023 war P. Sturm ans Bett gebunden, blieb aber dennoch geistig sehr rege. Das Rezitieren von Gedichten war seine Spezialität und war für ihn selbst immer wieder der Beweis, dass er geistig fit war. Auch in der Zeit der Bettlägerigkeit war er Ansprechpartner und zugleich ein eifriger Fürsprecher im Gebet für Menschen, die sich ihm nach wie vor gern anvertrauten. Dabei suchte er vor allem, ihnen aus dem christlichen Glauben heraus Mut und Hoffnung zu machen. Eines der Gedichte, die er in der Corona-Zeit und danach besonders gern zitierte, stammt von Klaus Ender (1931–2021). Die erste und die letzte Strophe des Gedichts lauten: „Es ist das Wörtchen Zuversicht,/ das uns am
Leben hält, / denn ohne Hoffnung geht es nicht, / zu grau ist oft die Welt. (..) Das kleine Wörtchen Zuversicht, / das muß uns stets begleiten, / es ist im Dunkeln auch das Licht, / mit dem wir vorwärts schreiten.“
In den letzten vier Wochen war P. Max Sturm anzumerken, dass sich eine Veränderung anbahnt. Er verlor seinen Appetit, sein Aussehen änderte sich und er sprach ganz offen vom Sterben. Er habe keine Angst vor dem Loslassen und er sei für den letzten Gang gut vorbereitet, sagte er immer wieder. Am Freitag, den 3. Januar, erfüllte sich dann, was er sich erbeten und erbetet hatte, zu Hause sterben zu dürfen. Gegen 13:00 Uhr gab er sein Leben zurück in die Hände seines Schöpfers. Am 3. Januar feiert die Kirche das Namen-Jesu-Fest. Der Name Jesus bedeutet: Gott rettet. Auf diese Zusage hat P. Max Sturm sein ganzes Leben lang vertraut, dieses Vertrauen wollte er als Salesianer Don Boscos
auch den Menschen bezeugen, ganz besonders den jungen Menschen; in diesem Vertrauen ist er schließlich gestorben.
Danken wir Gott für das Lebens- und Glaubenszeugnis von P. Max Sturm und bitten wir ihn, dass er das Wirken seines treuen Dieners annehmen möge.
Für die Familie
Sr. Raymunda Sturm
Für die Salesianer Don Boscos
P. Reinhard Gesing, Provinzial
P. Claudius Amann, Direktor
Der Totenrosenkranz wird am Mittwoch, den 8. Januar um 19.00 Uhr in der Maria-Hilf-Kirche in Aschau-Waldwinkel gebetet.
Das Requiem wird am Donnerstag, den 9. Januar um 14.00 Uhr in der Maria-Hilf-Kirche in Aschau Waldwinkel begangen; anschließend findet das Begräbnis auf dem Friedhof der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Aschau statt.
Priester, die konzelebrieren möchten, mögen bitte Albe und violette Stola mitbringen