Ausbildung erfolgreich beendet
Aschau-Waldwinkel – „Die Zeit hier in Aschau-Waldwinkel habe ich gebraucht, um den Umgang mit meinen Depressionen zu lernen und wieder Lebensmut, Lebensfreude und Selbstvertrauen zu erlangen“, – die junge Frau lächelt zufrieden. Drei Jahre Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik liegen hinter ihr. Am 26. Juli folgte die Belohnung. In einem Festakt im Don-Bosco-Saal von Don Bosco Aschau am Inn bekam die 21-Jährige ihren Gesellenbrief überreicht und feierte mit 30 weiteren Absolventen den Abschluss ihrer Ausbildung.
Beim vormittäglichen gemeinsamen Dankgottesdienst blickte Pater Heinz Menz, Direktor der Salesianergemeinschaft in Aschau, in viele glückliche Gesichter. Alle Absolventen sowie die Jugendlichen der Berufsvorbereitung nahmen daran teil und gestalteten den gemeinsamen Dank musikalisch mit.
Anschließend ging es über zum offiziellen Teil, zu dem auch der Bürgermeister von Aschau, Herr Salzeder, Herr Rumpf von der IHK und Frau Gaisberger, als Vertreterin des Jugendamtes nicht nur teilgenommen, sondern auch Grußworte gesprochen haben. Im Rahmen einer Feier im Don-Bosco-Saal wurden den Prüflingen ihre Zeugnisse übergeben. „Wir freuen uns sehr, dass wieder viele unserer Rehabilitanden die letzte Hürde genommen und ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Das ist auch für uns als Ausbildungsbetrieb immer wieder etwas Besonderes“, erklärte Ludwig Mangstl, Ausbildungsleiter von Don Bosco Aschau am Inn, und rief die zahlreichen Höhen und Tiefen der letzten drei Jahre in Erinnerung.
Das Potential, Durchhaltevermögen und die persönliche Entwicklung der jungen Menschen würdigte der Gesamtleiter der Einrichtung, Peter Konietzko, und verwies auf die guten Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt, die die Absolventen trotz ihrer behinderungsbedingten Einschränkungen und Handicaps haben. Von den 31 verabschiedeten Fachkräften – darunter Werker im Gartenbau, Mediengestalter, Fachpraktiker für elektrotechnische Systeme, Fachkraft im Gastgewerbe, Fachpraktiker Hauswirtschaft, Hauswirtschafter, Hotelfachmann/frau, Holzmechaniker, Holzbearbeiter, Fachkraft für Lagerlogistik, Fachlagerist, Fachpraktiker für Bürokommunikation, IT-Systemkaufmann/frau, Verkäufer – haben bereits jetzt rund 45 Prozent eine Beschäftigung gefunden oder befinden sich in konkreten Verhandlungen.
In seiner Abschlussrede zog der Schulleiter, Herr Hiermannsperger, Parallelen zu den Teilnehmern der RTL-Show „Ninja Warrior“. Während die Athleten in ihrem Hindernisparcours Herausforderungen wie die „warped wall“, den „Jump hang“ oder die „salmon ladder“ mit Kraft und Ausdauer überwinden müssen, hatten auch die Absolventen zahlreiche Hindernisse zu meistern. Auch hier waren Durchhaltevermögen und Ausdauer gefragt. Um den Absturz in das Wasserbecken zu vermeiden standen den Rehabilitanden die Lehrer, Ausbilder, Pädagogen und Fachdienstmitarbeiter stets unterstützend zur Seite.
Bei guter Stimmung wurde der erfolgreiche Lehrabschluss dann noch zwanglos beim Buffet gemeinsam gefeiert. Nun gilt es, sich neue Ziele zu stecken und die Zukunft positiv zu gestalten. Im Rahmen der Nachbetreuung und in Kooperation mit den Partnern der Arbeitsagenturen werden die gut ausgebildeten Fachkräfte weiterhin begleitet und dabei unterstützt, auf dem Arbeitsmarkt durchzustarten und sich gesellschaftlich gut zurechtzufinden.
red/Gabriele Reindl